Make or Buy - Logistikberatung oder selber machen?
Die Entscheidung, ob sie auf eine externe Logistikberatung setzen oder ihre logistischen Herausforderungen in Eigenregie meistern möchten, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Die Entscheidung zwischen externer Beratung und interner Optimierung ist nicht nur eine Frage der Kosten, sondern auch der Effektivität, Effizienz und Nachhaltigkeit der erarbeiteten Lösungen. Hier sind einige Überlegungen, Vor- und Nachteile beider Ansätze, die bei Ihrer Entscheidung helfen können:
Komplexität der Aufgabenstellung: Wenn ihre logistischen Anforderungen einfach und überschaubar sind, können sie selbst die erforderlichen Maßnahmen ergreifen. Wenn jedoch Ihre Logistikprozesse komplexer werden, wie z.B. durch mehrere Standorte, verschiedene oder neue Absatzmärkte, Multichannel Ansätze, heterogene Sortimentsstrukturen, differenzierte Wachstumsszenarien und vieles mehr, kann die Unterstützung einer Logistikberatung von Vorteil sein. Beratungsunternehmen haben Erfahrung in der Bewältigung komplexer logistischer Herausforderungen und können bewährte Praktiken und Fachkenntnisse sowie Best Practice Lösungen einbringen.
Ressourcen, Expertise und Zeitrahmen
Überprüfen Sie die verfügbaren Ressourcen und das Fachwissen in Ihrem Unternehmen. Haben Sie interne Mitarbeiter mit ausreichender logistischer Erfahrung und Kenntnissen und wie ist deren Auslastung? Wenn ja, können Sie versuchen, die Logistik intern zu bewältigen. Wenn Ihr Unternehmen bereits mit anderen Prioritäten und Aufgaben beschäftigt ist, kann es schwierig sein, die erforderliche Zeit und Energie für eine umfassende Logistikanalyse und -optimierung aufzubringen. Dann kann die Zusammenarbeit mit einer Logistikberatung Ihnen Zugang zu Expertenwissen und zusätzlichen Ressourcen verschaffen.
Objektivität und Zugang zu Netzwerken
Ein weiterer Vorteil der Logistikberatung ist die Objektivität. Externe Berater können unvoreingenommen auf Probleme schauen und Lösungen vorschlagen, die vielleicht intern nicht in Betracht gezogen würden bzw. teilweise intern kein Gehör finden.
Dies kann insbesondere von Vorteil sein, wenn interne Politik und Abteilungsdenken Innovationen und Veränderungen behindern.
Zudem besitzen Logistikberater oft ein umfangreiches Netzwerk von Lieferanten, Dienstleistern und Technologieanbietern. Dies kann für Ihr Unternehmen von Vorteil sein, wenn es darum geht, neue Partnerschaften einzugehen oder bestehende Verträge zu optimieren
Vorteile des internen Ansatzes
Auf der anderen Seite kann die Entscheidung, die Aufgaben bzw. Projekte intern zu managen, ebenfalls erhebliche Vorteile mit sich bringen. Unternehmen, die über qualifiziertes Personal und ausreichende Ressourcen verfügen, können schneller und flexibler auf Veränderungen reagieren.
Ein weiterer Vorteil des internen Ansatzes ist die langfristige Wissensentwicklung. Durch den Aufbau und die Pflege von internem Fachwissen können Unternehmen unabhängiger von externen Beratern agieren und auf langfristige Sicht Kosten sparen.
Eine ausgewogene Herangehensweise
Es gibt keine universelle Antwort auf die Frage, ob Logistikprozesse besser intern optimiert oder durch externe Beratung verbessert werden sollten. Vielmehr hängt die beste Vorgehensweise von den individuellen Umständen Ihres Unternehmens ab. Gerade in der heutigen Zeit empfiehlt sich ein hybrider Ansatz. Externe Berater werden für spezifische Projekte oder zur Unterstützung bei der Implementierung neuer Technologien hinzugezogen, während die kontinuierliche Verbesserung und das Tagesgeschäft intern gehandhabt werden. Dies ermöglicht es, von der externen Expertise zu profitieren, ohne die Kontrolle über die eigenen Prozesse zu verlieren. Zusätzlich kann ein hybrider Ansatz den Wissenstransfer zwischen Beratern und ihren internen Teams fördern. So kann zunächst eine externe Beratung zur Unterstützung herangezogen werden, um dann das erworbene Wissen intern zu verankern. Oftmals ist so ein schnellerer Wissenstransfer möglich.
Unternehmen sollten regelmäßig überprüfen, ob ihre Logistik noch optimal ist, und bereit sein, ihre Herangehensweise anzupassen, wenn sich die Rahmenbedingungen ändern und hierzu, wenn sinnvoll, eine externe Beratung nutzen.